Institut für Philosophie


Navigation und Suche der Universität Osnabrück


Hauptinhalt

Topinformationen

Platons Staat

Dozenten

Beschreibung

Platons Politeia eignet sich in vielfacher Hinsicht als Einführung: in die Philosophie der Antike und deren spezifische Begriffe sowie damit zusammenhängende Übersetzungsprobleme; als Einführung in die Philosophie Platons und seine philosophische Dialogform; sowie schließlich als Einführung in die politische Philosophie.
Im Seminar soll ein Überblick über das gesamte Werk geboten werden, was aufgrund der Länge des Textes und seiner thematischen Breite nur in einer Auswahl geschehen kann. Als Rahmen und roter Faden dient dabei die Kernfrage, inwiefern der gute Staat das gute Leben der Bürger ermöglichen soll. Die erste Sitzung widmet sich dementsprechend neben den organisatorischen Ankündigungen zunächst einer Ausarbeitung dessen, was die Kursteilnehmer unter einem guten Leben verstehen.
Es folgt in den weiteren Sitzungen anhand ausgewählter Passagen ein Gang durch Platons Text: Den ersten Teil bildet dabei die Grundfrage nach der Gerechtigkeit mit den verschiedenen Standpunkten dazu und den jeweiligen Einwänden (Buch I–II). In diesem Teil lassen sich nebenbei exemplarisch Terminologieprobleme der Übersetzung antiker Begriffe veranschaulichen (was meint arete und warum ist die Übersetzung ‚Tugend‘ unzureichend?). Außerdem kann im Rahmen der Grundfrage nach der Gerechtigkeit die ‚Sokratische Hebammenkunst‘ näher erläutert werden. Der erste Teil endet mit der Analogie von Individuum und Polis (Buch II, 368d–369b) welche den Übergang zur eigentlichen Staatslehre und dem zweiten Teil des Seminars bildet.
In diesem Teil sollen der Wächterstaat (Buch II–IV) und der Philosophenstaat (Buch V–VIII) näher untersucht werden, außerdem lohnt ein Blick auf die Demokratiekritik Platons (Buch VIII). Dieser zweite Teil bildet den umfangreichsten und thematisch breitesten Seminarteil. Hier werden die vielfältigsten Fragen angeschnitten und es soll auf durchaus kontroverse Standpunkte hingewiesen werden, um den letzten Seminarteil, die Frage nach dem Guten (u. a. anhand des Höhlengleichnisses [514a–521b]) und den Zusammenhang der Gerechtigkeit mit dem Glück (bspw. 577c–592b) vorzubereiten.
Im letzten Teil geht es dann um eine Erörterung des guten Lebens der Bürger im guten Staat bei Platon und den Abgleich mit der heutigen Sicht der Seminarteilnehmer, welche in der ersten Stunde erarbeitet wurde. Dabei ist das Ziel des Seminars, zu zeigen, dass die philosophische Beschäftigung gerade von Kontroversen profitiert und klassische Texte nicht etwa überholt sind, sondern im Gegenteil die philosophiegeschichtliche Grundlage bilden, um sich – bis heute – fruchtbar daran abzuarbeiten.

Textgrundlage:
Platon. Der Staat (Politeia). Übersetzt und herausgegeben von Karl Vretska. Reclam: Stuttgart 2015.

Anforderung für Leistungsnachweise:
Vorbereitung (schriftliche Hausaufgaben), Seminararbeit (um 12 Seiten) bis zum Ende der Semesterferien – der Dozent hilft auf Wunsch bei der Themensuche
der der Dozent hilft auf Wunsch bei der Themeneingrenzung und Strukturierung der Arbeit.

Weitere Angaben

Veranstaltungsart: Seminar (Offizielle Lehrveranstaltungen)
Veranstaltungsnummer: 8.4202
Ort: 69/E15
Zeiten: Mo. 10:00 - 12:00 (wöchentlich)
Erster Termin: Montag, 03.04.2017 10:00 - 12:00, Ort: 69/E15

Studienbereiche

  • Philosophie > Grundmodul Geschichte der Philosophie
  • Philosophie > Grundmodul Praktische Philosophie